Gary Grigsby's World at War
Der erste Eindruck war wirklich gut.
Es gibt ein paar Positive Dinge an dem Spiel.
So sind die Soundgeräusche gut, aber noch viel besser sind die Effekte bei Treffern. Echt super!!!
Der Armeenbildschirm ist auch klasse. Hier werden alle Einheiten mit ihrer Anzahl aufgelistet, die vorhandenen und die sich in Produktion befinden und das von allen Mitspielern.
Ebenso der Einheiten-Daten-Screen, auf welchen von allen Mitspieler die Werte aller Einheiten zu sehen sind und auf welche Werte gerade geforscht wird.
Schönes übersichtliches Interface.
Hier mußte ich öfters das Handbuch zu Rate ziehen, als bei Gary Grigsby's War in the East, wo das Handbuch 3x soviel Seiten hat.
Doch das Spielerische ist auch hier arg simple. Die Züge der KI dauern um einiges länger, als die Zeit, welche man für seine Aktionen aufwendet.
Man hat leider nur eine Handvoll Einheiten und da gibt es wahrlich nicht viel zu tun. Leider ändert sich dies im weiteren Spielverlauf nicht wesentlich.
Was an folgendem liegt:
Die größte Kampagne geht von Frühjahr '40 bis Herbst '46. Jeder Zug umfaßt dabei einen Zeitraum von 3 Monaten, so das insgesamt 27 Spielzüge möglich sind. (Sofern man nicht über das Kampagnen-Limit hinaus spielt. Muß zu Beginn eingestellt werden).
Die Produktion eines Flugzeugträgers oder "Schlachtschiffes" dauert 10 der 27 Spielzüge!!
Desweiteren sind größere Stückzahlen auch nicht möglich, weil die Einheiten nicht nur den einen Rohstoff benötigen, sondern auch begrenzt werden durch die sehr geringen Bevölkerungszahlen der Städte.
Ebenso muß man von seinen Ressourcen auch Nachschub produzieren und Forschung betreiben, so das nie viel für Einheiten bleibt.
Zwei Dinge haben mich in diesem Spiel zum Wahnsinn getrieben.
1) Die Partisanen, die in eroberten Gebieten entstehen. Deren Anzahl steigt mit jeder Runde, so das die Einheiten, welche man zum neutralisieren der Partisanen im jeweiligen Land unnütz stehen lassen muß, ebenfalls immer erhöht werden muß.
Eine Kriegsführung wird durch die so fehlenden Einheiten sehr erschwert und ein Zweifronten-Krieg ist unmöglich.
2) Gelegenheitsangriffe, mit welchen man es an Meerengen (z.B. die Str. v. Gibraltar) oder auch an Küsten zu tun bekommt. Eine Erklärung, was dies genau ist, würde zu lang werden. Möchte man z.B. mit einem Flugzeugträger einen neuen Meerabschnitt passieren und es kommt zu einen Gelegenheitsangriff, ist das Schiff, was man 10 Runden lang produzieren mußte, WEG!!!!
Mein erste Spiel hatte ich überaus schnell gewonnen, in der halben Zeit des eigentlichen Limits. Hier sollte man unbedingt die Option "Kein autom. Sieg" aktivieren, um bis zum Kampagnenende spielen zu können.
Das Spiel hat zwar keinen Editor, aber ein offenes Dateisystem.
Habe viele Stunden Arbeit investiert und vieles geändert wie z.B. die Partisanen abgeschaltet, Einwohner und Ressourcen erhöht, alle Einheiten geändert usw. usw. (Natürlich auch bei allen KI-Spielern, denn es muß ja gerecht sein und auch schwer werden).
Vorallem konnte nun jeder Spieler reichlich produzieren.
Das all diese mühevolle Arbeit aus nachfolgendem Grund für nichts war, ließ keine höhere Wertung als den einen Stern zu!
1) Mit 70 Schlachtschiffen und ebenso vielen Panzern wollte ich in London anlanden, wo nur 29 Einheiten stationiert waren. Ich schaffte es nicht!!! Zwar verlor London etliche Einheiten, am Ende standen dort aber über 100, was durch ein wundersames erscheinen von über 90 Milizen zustande kam.
Also wenn man auch noch gegen Geistererscheinungen kämpfen muß, wie soll man da gewinnen?! Aber im ernst, mir unerklärlich wo diese herkamen.
2) Das Spiel wurde so extrem zähflüssig, das es nach ca. 8-10 Runden unspielbar wurde, obwohl doch eigentlich nicht wirklich viele Einheiten im Spiel waren.
Es ist ja schön, die Kampfanimationen zu sehen, aber warum muß ich dann auch die der KI sehen?? Das artet dann in eine mühevolle Weg-Klick-Orgie aus, denn auch die anschließenden Kampfauswertungen der KI wollen auch weggeklickt werden. Denn mich interessierte nicht, was am anderen Ende der Welt vor sich ging, dafür ist die reguläre Spielzeit bei weitem nicht ausreichend, als das ich dort jemals hinkäm.
Fazit:
Im Vergleich mit anderen "Matrix Games" hat dieses viele gute Ansätze, besonders die animierten Effekte, was man ja bei "Matrix Games" nur sehr selten hat. Aber leider kann das Spielgeschehen kein bißchen überzeugen!
0 Kommentare
|
kommentieren